Sif Itona Westerberg - Immemorial

Sif Itona Westerberg - Immemorial

Sif Itona Westerberg, Tranen, 2019. Foto: David Stjernholm

Neue Ausstellung im ARoS zeigt mythologische Skulpturen, die vom beschleunigten Einfluss des Menschen auf die Natur handeln, und von der in der Ferne lauernden Klimakatastrophe.

1 .Oktober 2021 – 23. Januar 2022, Ebene 5, Focus-Galerie

Sif Itona Westerberg (geb. 1985) ist an Det Kongelige Danske Kunstakademi (2014) ausgebildete Bildhauerin. ARoS stellt die junge zeitgenössische Künstlerin nun in ihrer bisher größten Ausstellung vor. Ihre Werke nutzen häufig Bezüge zu gemeißelten Bildfriesen der Antike oder bunten Ikonografien aus dem Mittelalter, denen sie viele ihrer Anregungen entnimmt.

Ihre skulpturellen Werke ahmen eine Formsprache nach, die wir von historischen Marmorskulpturen kennen, aber sie bestehen aus Gasbeton, einem hauptsächlich in der Bauindustrie verwendeten Material. Aus der Verbindung des industriellen Materials mit dem raffinierten Handwerk entsteht ein einzigartiger Kontrast: sowohl sensibel als auch monumental.

„Sif Itona Westerberg stützt sich in der Art, in der sie ihre Skulpturen behaut auf historische Traditionen. Da sie aber modernes material verwendet, wird ihre Kunst nie verstaubt oder starr. Stattdessen schafft sie einen zitternden Ausdruck dem es gelingt, sowohl zurück als auch nach vorn zu schauen,“ beschreibt Jakob Vengberg Sevel, Museumsinspektor und Ausstellungsverantwortlicher, ARoS. 

Eine Ausstellung in drei Akten

Die Ausstellung ist in der 420 m² großen Focus-Galerie auf Ebene 5 zu sehen und in drei Akte aufgeteilt. Der erste Akt, House of Dionysus, enthält Werke, die alle mit der griechischen mythologischen Figur Dionysos in Verbindung stehen, dem Gott für Wein und Ektase. Zu dieser Skulpturenserie gehören House of Dionysus (I) und House of Dionysus (III), die nach einer Spende des Ny Carlsbergfondet seit diesem Jahr zur Sammlung des Museums gehören.   

Den zweiten Akt bildet eine ganz neue Werkserie, Sawn Song, die im ARoS zum ersten Mal ausgestellt wird und auf dem griechischen Mythos um Phaeton aufbaut. Als Sohn des Sonnengottes Helios versuchte Phaeton, den Sonnenwagen seines Vaters zu steuern und setzte damit den Himmel in Brand. Mit dieser Werkserie beschreibt Sif Itona Westerberg Phaetons Unfall als erste von Menschen geschaffene Klimakatastrophe.

Der dritte und letzte Akt der Ausstellung besteht aus Werken der Serie Fountain, die 2019 im Ausstellungshalle Tranen in Hellerup zu sehen war. Die Werke gehen von hybriden Wesen aus dem europäischen Mittelalter aus, die mit der modernen Genveränderungstechnik kombiniert wurden. Diese Technik ermöglicht es, Arten zu kreuzen und Gewebe und DNS in einer Weise zu mischen, von der man früher nur träumen konnte. Auch hier schaut Sif Itona Westerberg sowohl zurück als auch nach vorn, wenn sie das Mittelalter mit der modernen Wissenschaft verbindet und so das Potenzial der Hybriden untersucht.

„Sif Itona Westerberg setzt sich mit einigen der großen Erzählungen auseinander, die zur Grundlage unserer Zivilisation gehören und kombiniert sie mit aktuellen und zukünftigen Themen. Ihre Werke entfalten die Probleme, die in einem Zeitalter entstehen, in dem die Grenzen zwischen Technologie, Mensch und Natur zu verschwinden scheinen,“ sagt Jakob Vengberg Sevel.

Die Ausstellung kam in einer Zusammenarbeit von ARoS, Sif Itona Westerberg und Gether Contemporary zustande.

Sponsoren: Statens Kunstfond

The presentation of this exhibition is a collaboration between ARoS, Sif Itona Westerberg and Gether Contemporary with generous financial support from:

Pressefotos dürfen bei korrekter Nennung des Fotografen kostenlos von Dropbox heruntergeladen werden.

Weitere Informationen:

Jakob Vengberg Sevel

Curator

T: - E: jvs@aros.dk