ARoS feiert sein 20-jähriges Bestehen mit
einem hochkarätigen
Ausstellungsprogramm internationaler Kunst

ARoS feiert sein 20-jähriges Bestehen mit einem hochkarätigen Ausstellungsprogramm internationaler Kunst

Sein zwanzigjähriges Jubiläum feiert ARoS mit einem himmlischen Ausstellungsprogramm internationaler Kunst, das sich unter Anderem mit Globalisierung, Genderfragen, sozialer Gerechtigkeit, digitalen Welten und Ron Muecks Kult-Skulptur Boy gemeinsam mit A Girl befasst. Ein Jubiläumsjahr, in dem ARoS zwanzig Jahre in seinen Ausstellungsräumen in der ARoS-Allee in Aarhus feiert.

Das Ausstellungsprogramm für 2024 umfasst monografische Ausstellungen von führenden Künstlerinnen wie Jenny Holzer, Barbara Kruger und Sarah Sze, die uns einladen, soziale und politische Normen, Kapitalismus und Freiheit in einer Welt zu hinterfragen, die von sozialen Medien und komplexen visuellen Systemen übersättigt ist. 

Parallel dazu verspricht das Ausstellungsprogramm einen umfassenden Blick auf den Zeitgeist und welchen Einfluss das Universum und der Lauf der Zeit auf uns haben. In der historisch breit angelegten Gruppenausstellung Sky Gazing betrachten wir den Himmel in Erwartung der Eröffnung von The Dome im Jahr 2025, einem monumentalen neuen Himmelsraum des amerikanischen Künstlers James Turrell. 

"ARoS wird mit einem seiner bisher stärksten Programme großartige sensorische Erfahrungen bieten", sagt Rebecca Matthews, Direktorin von ARoS. 

"Wir hoffen, dass sich die Besucher 2024 von den Provokationen der Künstler mitreißen lassen, die es zu ihrer Angelegenheit gemacht haben, die Welt in all ihrer Pracht und mit all ihren Widersprüchen zu betrachten. Das Programm für 2024 berührt die Sinne, stellt tiefgreifende Fragen und rüttelt uns in unserer Selbstgefälligkeit auf. Es ist kühn, abenteuerlustig und herausfordernd, es ist für die Herzen und Sinne von Menschen jeder Altersstufe gemacht und es ist unser Start in die nächsten zwanzig Jahre."

Der gefeierte dänische Künstler Richard Mortensen wird mit einer Retrospektive geehrt, und Soheila Sokhanvari, eine spannende neue Stimme, lädt uns ein, die Erfahrungen von Frauen im Iran der 1970er-Jahre vor der Revolution zu teilen und Parallelen dazu mit der extremen Gewalt und den Herausforderungen zu ziehen, denen Frauen im Iran – und in der ganzen Welt – heutzutage ausgesetzt sind.  

"Wir zeigen neue Perspektiven auf bekannte Persönlichkeiten wie Richard Mortensen und bieten die Gelegenheit, sich auf den radikalen Glanz des Irans vor der Revolution oder die Macht von Barbara Krugers kritischen Wortspielen einzulassen. Damit zeigt unser Programm für 2024, wie die Kunst der Vergangenheit und die der Gegenwart über die zeitliche Entfernung hinweg miteinander in Verbindung stehen. Mehr denn je brauchen wir jetzt die so unterschiedlichen Stimmen von Künstlern, die uns einen Weg durch die Ungewissheit aufzeigen und uns Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft geben", sagt Catherine Ince, Direktorin für Ausstellungen und Programm.  

2024 feiert ARoS sein zwanzigjähriges Bestehen. Diesen wichtigen Meilenstein werden wir das ganze Jahr über mit besonderen Events und Aktivitäten feiern. ARoS‘ Sammlung dänischer und internationaler Kunst wird in neuen, aufsehenerregenden präsentiert werden.  

Das Ausstellungsprogramm 2024:

The Cosmos Within

2. Dezember 2023 – 7. April 2024, Ebene 1

Patricia Domínguez in collaboration with Emilia Martín Matrix Ve get al Analogue Picture , 2022 Commissioned by Screencity Biennial with the support of Cecilia Brunson Projects

The Cosmos Within spiegelt den spirituellen Zeitgeist wider und ist die erste einer Ausstellungstrilogie mit dem Namen Making New Worlds, die 2023, 2025 und 2027 gezeigt wird. Diese Ausstellungsreihe ergründet die Reaktion von Künstlern auf die komplexe, digitalisierte Welt, in der wir leben, und wie sie sich eine neue Zukunft vorstellen. 

The Cosmos Within präsentiert außergewöhnliche Künstler, die sich in ihrem Werk mit Fragen zum menschlichen Verhalten, zu gesellschaftlichen Zuständen, Identität und Naturverbundenheit beschäftigen und fragen, wo wir in einer zunehmend polarisierten Welt Gemeinsamkeiten finden können. 

Ein gewebter Tempel, gefüllt mit getrockneten aromatherapeutischen Heilkräutern, ein Klangbild aus heilenden Timbres und Vibrationen, eine großformatige Videoarbeit und eine Klanginstallation folgen einer Reihe mysteriöser pelziger Wesen. Dies sind nur einige der ästhetischen und ganzheitlichen Erfahrungen für den Besucher, wenn ARoS die Ausstellung The Cosmos Within eröffnet.  

Diese packende und interdisziplinäre Gruppenausstellung ist inspirierend für das Verständnis der heutigen modernen Welt.  

The Cosmos Within zeigt Werke von Ei Arakawa (geb. 1977), Emma Kunz (1892-1963), Emma Talbot (geb. 1969), Evan Ifekoya (geb. 1988), Jeremy Shaw (geb. 1977), Patricia Domínguez (geb. 1984), Rachel Rose (geb. 1986), Susan Hiller (1940-2004), Suzanne Treister (geb. 1958), Tabita Rezaire (geb. 1989), Tori Wrånes (geb. 1978), Yussef Agbo-Ola, (geb. 1990) und Zheng Bo (geb. 1974). Sie alle betrachten ihre Werke als Portale, die den Betrachter in neue sensorische Sphären führen.  

Die dreizehn Künstler arbeiten mit Symbolen, magischen Narrativen, Ritualen und Meditationsräumen. Dabei verwenden sie Textilien, Zeichnungen, Fotografien, Gemälde und fesselnde Performances und Videoinstallationen, um alternative Welten und Sinneswelten herzurufen, in denen unsere Beziehung zur Natur, zum Körper und zum Geist neu durchdacht und belebt wird.

Zur Eröffnung wird die norwegische Künstlerin Tori Wrånes in einer Performance, die speziell für diese Ausstellung erschaffen wurde mit einer ebenso himmlischen wie irdischen Stimme singen.  

KuratorinMaria Kappel Blegvad 
Cokurator:: Jeppe Ugelvig

Soheila Sokhanvari
Rebel Rebel 

13. Januar – 2. Juni 2024, Ebene 5, Focus Gallery 

Star (2022) Design and concept, Soheila Sokhanvari Technical design, Jflemay Architect and Designer Photograph: Max Colson

Mit einer Mischung aus islamischer Geometrie, westlichen Pop-Referenzen und klassischer Portraitmalerei erinnert die iranische Künstlerin Soheila Sokhanvari (geb. 1964) auf extravagante, hyperpolitische und herzliche Weise an den Mut weiblicher Vorbilder aus den 70ger-Jahren des Iran vor der Revolution.

Sokhanvaris erste Einzelausstellung zeigt 21 exquisite Miniaturportraits einst gefeierter iranischer Frauen wie zum Beispiel Vida Ghahremani, die Frau, die den ersten Filmkuss ins Filmfarsi-Kino brachte, die umstrittene Dichterin Forough Farrokhzad und die führende Intellektuelle und Autorin Simin Dāneshvar 

Der Ausstellungstitel Rebel Rebel spielt auf David Bowies Kultsong von 1974 an und erinnert uns daran, dass diese Frauen ihre Karriere in einer Kultur machten, die mit der Kunst und dem Stil des Westens, aber nicht mit dessen Freiheit liebäugelte. 

Darüber hinaus ist der Titel eine Hommage an das Schicksal dieser Frauen. Nach der Revolution im Jahr 1979 und der darauffolgenden Einsetzung der konservativen islamistischen Theokratie stellte man sie vor eine drastische Wahl: Sie konnten entweder jeglicher Teilnahme am öffentlichen Leben entsagen oder ins Exil gehen.  

Sokhanvari lebt und arbeitet seit 2013 als Studio Artist am Wysing Arts Centre in Cambridge. Ihr multidisziplinäres Werk verwebt politische Geschichte mit spannenden, mysteriösen und oft humorvollen Erzählungen.  

Die sensiblen Portraits von Sokhanvari hängen in der Ausstellung Rebel Rebel vor einem Wandgemälde, das auf islamischen geometrischen Mustern beruht. Diese traditionellen Muster ziehen sich durch die gesamte Galerie. Neben den Portraits hat Sokhanvari gläserne Skulpturen geschaffen, in denen Projektionen klassischer iranischer Filme gezeigt werden.  

Durch die gesamte Ausstellung zieht sich ein Soundtrack von Marios Aristopoulos, der die Songs berühmter iranischer Sängerinnen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts ineinanderwebt. Dies ist vor allem deshalb bemerkenswert, als es Frauen im Iran verboten ist, öffentlich zu singen.  

Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin erstellt und ursprünglich vom Barbican Institute in London konzipiert 

Kuratorin: Ellen Drude Langvold

Richard Mortensen
Between Lines

23. Marsch – 1. September 2024, Ebene 5

Richard Mortensen, April 1975. Ved daggry. En genfødelsesfest i nærheden af Cambodia, 1975. ARoS Aarhus Kunstmuseum.

Als wahrer Ikone der Moderne und einer der treibenden Kräfte des dänischen Surrealismus wird Richard Mortensen (1910—1993) mit einer Retrospektive seines beeindruckenden Werks innerhalb, insbesondere aber außerhalb von Dänemark geehrt.

Form, Fläche, Raum, Farbe, Punkt und Linie: Jedem Detail wird in Mortensens strenger, aber zugleich verspielter Bildsprache volle Aufmerksamkeit geschenkt oder aber es wird absichtlich aufgelöst. Between Lines ist die erste große Retrospektive seit 30 Jahren und zeigt über 80 Gemälde und Papierarbeiten aus der 60-jährigen Laufbahn des Künstlers 

Richard Mortensen war ein Pionier für eine neue Entwicklung in der Abstraktion, die von seinem tiefen Glauben an die Macht der Kunst und ihr Potenzial für gesellschaftliche Veränderungen ausging. Er begann in den 1930ern mit surrealistischen Experimenten und wurde später zu einem der führenden Köpfe der Konkreten Kunst. In den 50er Jahren wurde er in Paris in der Galerie Denise René ausgestellt.  

In den Titeln von Mortensens Werken tauchen immer wieder historische, literarische, geographische und politische Anspielungen auf, die seine Ambition, aktuelle politische Probleme zu beleuchten, hervorheben. Seinen Anspruch, eine rein abstrakte Bildersprache zu entwickeln, wurde in den 70er-Jahren auf eine monumentale Ebene erhoben.  

Vor dem Hintergrund der globalen politischen Unruhen seit den 60er-Jahren näherte sich Mortensen bis zu seinem Tod im Jahr 1993 zunehmend einer immer weiteren Vereinfachung der Form an. Inspiration fand er im Zen-Buddhismus und im Taoismus mit ihrem Sinn für Reinheit und der Wechselwirkung gegensätzlicher Kräfte. 

Kuratorin: Victoria Christiansen

Sarah Sze
Metronome

18. Mai – 20. Oktober 2024, Ebene 1

Sarah Sze, Metronome, The Waiting Room, 2023. Photography by Thierry Bal, courtesy of Artangel.

Sarah Szes neue, ortsspezifische Installation Metronome (2023) stellt unsere von Bildern übersättigte Existenz in Frage. Videos flackern in einer offenen Halbkugel aus dünnen Edelstahlrohren und im Raum darum herum. Sie symbolisieren die Geschwindigkeit und die Flüchtigkeit des Lebens im Zeitalter des Smartphones.

Seit den späten 1990er-Jahren hat die Künstlerin Sarah Sze dreidimensionale Werke entwickelt, die die traditionelle Definition der statischen Skulptur in Frage stellen. Installationen mit dem gemeinsamen Titel Timekeepers gearbeitet. 

Metronome wurde von ARoS gemeinsam mit Artangel in London und OGR in Turin in Auftrag gegeben und ist die größte begehbare Installation aus Szes Timekeeper-Serie.

Das Kernstück von Metronome ist eine dynamische Medieninstallation, in der der Besucher Szes Antwort auf die hurrikanartigen Bedingungen entdeckt, die die heutige unbarmherzig von Bildern vorangetriebene digitale Entwicklung der Welt charakterisiert.  

In und um diese sich ständig verändernde komplexe Skulptur hat Sze eine Menge von Alltagsobjekten angeordnet, darunter weiße Papierblumen, Fotografien und Filmausschnitte bis zu Medienschnipseln.  

Verschwommene Bilder eines nackten Arms vor einem beschlagenen Badezimmerspiegel laden die Besucher ein, die intimen Bereiche eines Hauses zu betreten. Von dort aus gelangt man in die Wildnis, wo Aufnahmen eines rennenden Leoparden, eines Vogelschwarms oder eines Vulkanausbruchs vorüberflackern und in einen sternenübersäten Himmel führen.

Wenn wir in die Matrix aus Umgebungen und Ökosystemen der Installation eintauchen begleitet uns der Soundtrack zu Metronome. Er wird vom vertrauten und konstanten Klicken des titelgebenden Geräts gebildet, das unseren Sinn für Zeit und Raum schärft.

Szes faszinierende, fragile und sorgfältige Sammlung selbst wird zu einer Bilderquelle für nimmersatte Social-Media-Accounts – ein Postmortem auf unseren Smartphones mit ihrer unendlichen Kapazität, Bilder zu erzeugen, zu lagern und zu vermitteln.  

Kuratorin: Maria Kappel Blegvad

Sky Gazing  

5. Oktober 2024 – 16. Februar 2025, Ebene 5

Katie Paterson Totality, 2016. Photo © Julie Lovens, 2016 Courtesy of Kunsthaus Pasquart, Biel.

Sky Gazing zeigt, wie Künstler den unendlichen Raum und die Geschehnisse im Universums betrachten und sich von dessen Auswirkungen auf die Erde inspirieren lassen. 

Zusätzlich zu Werken bekannter Zeitgenossen wie etwa Douglas Gordon (geb. 1966), Angelica Mesiti (geb. 1976), Roni Horn (geb. 1955) und Søren Thilo Funder (geb. 1979), zeigt die Ausstellung auch dänische und europäische Meister, deren Werk unser Verständnis von der ewigen Faszination der Himmelsbetrachtung von der reinen Dokumentation bis zur Abstraktion erweitert. 

In der Kunst niederländischer Stillleben, dänischer Romantik und den Bildern von den Italienreisen europäischer Künstler ist der Himmel geheimnisvoll, symbolgeladen und heilig, und erinnert uns daran, dass er in vielen Kulturen eine besondere Bedeutung hat.  

Darüber hinaus zeigt Sky Gazing auch Werke der Moderne wie die von Wassily Kandinsky (1866—1944), Alexander Calder (1898—1976) und Ib Geertsen (1919—2009), die den Himmel in symbolischer und abstrakter Kunst erforschen. Das dänische Publikum kann auch mit den wunderbaren Werken der australischen Aborigine-Künstlerin Naminapu Maymuru-White (geb. 1952), deren Larrakitj (Erinnerungsstelen, ed.), die Geschichte der Milchstraße, des Flusses und des „Jederzeit“-Ortes erzählen, wo Seelen zwischen Himmel und Erde reisen.

Die britische Künstlerin Tacita Dean (geb. 1965) hat die Sonnenfinsternis von 1999 eingefangen und lässt Tiere und Landschaft die Geschichte dieses mysteriösen Ereignisses erzählen, dass von Zeit zu Zeit die Normalität unterbricht. Ihre einstündige Film-Installation zeigt das schwindende Licht und die zweite Dämmerung – eine Geburt, eine Genesis, eine Wiederauferstehung – die die Wahrnehmung verändert.

Die Besucher können auch den begehbaren Kosmos der bekannten schottischen Künstlerin Katie Paterson (geb. 1981) erleben. Mit einer glitzernden Diskokugel aus Bildern von Mond- oder Sonnenfinsternissen stellt sie eine Galaxie dar. Diese wird mit ihrem Pianostück Earth-Moon-Earth (Mondscheinsonate, von der Oberfläche des Mondes reflektiert) (2007) zusammengebracht, in dem der Mond Beethovens Komposition mit Hilfe einer Mondbounce-Kommunikation „spielt“.  

In der Ausstellung Sky Gazing wird Lucienne Rickard (geb. 1981) ihre großartige Performance Extinction in einer Folge von Zeichnen und Ausradieren zeigen, die die Aufmerksamkeit auf den Verlust und die Krise lenken soll, vor der wir im Zeitalter des Anthropozäns stehen. 

Sky Gazing lädt ein auf eine Reise von Hoffnung und Himmel zu Angst und Verlust. Gleichzeitig bietet sie eine umfassende Betrachtung von sich verändernden Sensibilitäten und unverrückbaren Wahrheiten, erzählt mit der Vorstellungskraft und der Beobachtungsgabe von Künstlern aus vielen Zeitaltern. 

Gastkuratorin: Juliana Engberg

Barbara Kruger
No Comment 

30. November 2024 – 21. April 2025, Ebene 1 und Atrium 

Barbara Kruger, Untitled (Beginning/Middle/End), 2022, Side specific installation, print on vinyl Three-channel video installation (on 3 flatscreen monitors), sound Dimensions variable 5 min. 35 sec. Installation view, The Milk of Dreams - 59th International Art Exhibition, La Biennale di Venezia, Venice, April 23– November 27, 2022 Courtesy the artist and Sprüth Magers Photo: Timo Ohler.

Als kritische Beobachterin der Popkultur beschäftigt sich die Feministin und Konzeptkünstlerin Barbara Kruger (geb. 1945), eine der einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit, in ihrer bislang größten Ausstellung in Dänemark mit der Dynamik der Macht, Postkapitalismus und medialem Überfluss. 

No Comment zeigt Krugers digitale Produktion der letzten beiden Jahrzehnte: ihre Text- und Bild-Collagen, großformatige Wand- und Bodeninstallationen in Vinyl sowie Mehrkanal-Filme und -Klangbilder. 

Unter Ausnutzung der verführerischen Macht der Werbung kombiniert Kruger Bilder aus den Massenmedien mit prägnanter, autoritärer Sprache, um Gesellschafts- und Machtbeziehungen zu hinterfragen.  

I shop therefore I am (1987) und Your body is a battleground (1989), ausgeführt in riesiger Futura- und Helvetica-Schrift und mit scharfer Kritik geladen, sind zu universellen Kultslogans geworden. Wie viele von Krugers weitblickenden Arbeiten erhielt Your body is a battleground 2022 nach den Demonstrationen in den USA, die sich dagegen richteten, dass der oberste Gerichtshof das bis dahin geltende Abtreibungsgesetz von 1973 widerrief, neue Aktualität.

Abtreibungsgesetz von 1973 widerrief, neue Aktualität. Seit über vierzig Jahren spiegelt Krugers scharfsinnige Beobachtung der Konsumgesellschaft unsere derzeitige Lage wider oder ahnt sie sogar voraus: eine globalisierte Kultur, zusammengehalten von einem steten Fluss von Bildern, in einem schwindelerregenden Zirkel immer wieder gebraucht. Krugers Dreikanal-Videoinstallation Untitled (No Comment) von 2020 spiegelt die Willkürlichkeit des Internets und des Surfens in den sozialen Medien wider. Ein Strom von Bildern und Texten bombardiert die Betrachter: von einer Katze, die den Hit „Shallow“ von Lady Gaga und Bradley Cooper singt, bis zu Memes, Werbung, Hairstyletipps und Fotos von Menschen vor Krugers eigenen Kunstwerken.  

Eine fantastische Auftragsarbeit bezieht die markante Architektur von ARoS ein und die Besucher können die Kraft von Krugers monumentalen Texten im gesamten Atrium auf Ebene 1 und darüber hinaus erfahren. Krugers kühne Statements finden sich während der Ausstellung in der Infrastruktur der Stadt wieder und sind auf Bannern und Postern, auf Plakatwänden und Fassadenverkleidungen zu sehen sein.  

Die Ausstellung von Barbara Kruger wird in Zusammenarbeit mit der Serpentine Gallery in London präsentiert, wo sie am 1. Februar 2024 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

Kuratorinnen: Ellen Drude Langvold und Catherine Ince

Die Sammlung ARoS 

Ron Meuck
Art and Life 

10. Februar 2024 – 5. Januar 2025, Ebene 6

A Girl, 2006 Mixed media 110,5 x 501 x 134,5 cm Scottish National Gallery of Modern Art, Edinburgh View of the exhibition Ron Mueck, Fondation Cartier pour l’art contemporain, Paris, 2023 Photo © Marc Domage.

Ron Muecks monumentale, hyperreale Skulptur Boy (1999) gelangte nach ihrem Debut auf der Biennale in Venedig 2001 in die Sammlung von ARoS. Seit der ersten Ausstellung von Boy in ARoS im Jahr 2004 hat die Skulptur eine Vorreiterrolle dabei gespielt, ARoS‘ Ambition, herausragende Werke internationaler zeitgenössischer Kunst zu sammeln, zu unterstreichen.  

Boy ist ein Synonym für ARoS und der Grund dafür, dass viele Menschen von nah und fern das Museum besuchen. Um Boy’s zwanzigsten Geburtstag in ARoS zu feiern, werden wir ihn in einer Sonderausstellung von Ron Muecks Werk neben einer anderen seiner großartigen Skulpturen präsentieren: A Girl (2006), eine fünf Meter lange, hyperreale und detailreiche Skulptur eines neugeborenen Mädchens.   

Diese Sonderausstellung bietet einen einzigartigen Einblick in das Werk eines der einflussreichsten Bildhauer unserer Zeit und wird die Besucher auffordern, den menschlichen Körper neu zu betrachten und ihnen sowohl das Trauma als auch das Wunder der Geburt ins Bewusstsein rufen.  

Kuratorin: Isabella Maidment

Die Sammlung ARoS 
1960 – now

Ab Februar 10 2024, Ebene 6

Carsten Höller Sphäre (Rosa), 2001. Indfarvet plexiglas 220x220x220 cm. Aros Aarhus Kunstmuseum.

2024 wird das Hauptaugenmerk einmal mehr auf die bedeutende Sammlung dänischer und internationaler Kunst gelegt. Auf Ebene 6 unserer Ausstellungsräume können Besucher Kunst seit 1960 aus einem neuen Blickwinkel erleben.  

Die Neuhängung der Ausstellung ARoS-Collection: 1960—now ist farbenfroh und symbolgeladen und betont die intensiven Diskussionen und den Austausch von Ideen, Idiomen und Wahrnehmungen, die für die Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts so typisch sind.  

Die Besucher können sich auf spannende Begegnungen mit Pop Art, Neorealismus und Fluxus freuen und Künstlern wie Andy Warhol, Robert Rauschenberg, Joseph Beuys und Raymond Hains begegnen, um nur einige zu nennen.  

Es werden auch frühe Werke damals junger dänischen Künstler wie Lene Adler, Bjørn Nørregaard, Per Kirkeby, Kirsten Ortwed und Poul Gernes gezeigt. Diese Generation widmete sich der Interpretation der genannten Kunstbewegungen und wurde später zum Leitbild der zeitgenössischen dänischen Kunst.  

Die Ausstellung ARoS-Collection: 1960—now beschäftigt sich mit dem kritischen Bewusstsein der 60er- und 70er-Jahre und zieht Parallelen zu zeitgenössischen Künstlern, die soziale Normen und Institutionen, Machtstrukturen und Darstellungs- und Identitätsprobleme hinterfragen. Mona Hatoum, Gilbert and George und Carsten Höller sind Nachfahren der 1960er-Jahre mit ihren kritischen Stimmen und innovativen Kunstformen. 

Die Sammlung ARoS 
World in Focus 

22. Juni – 1. Dezember 2024, Ebene 5, Focus Gallery 

How to Hunt, Kæmpehøjen, 2010, C-print, 230 x 287,5 cm.

2024 steht die Fotosammlung von ARoS im Mittelpunkt. Die Ausstellung World in Focus zeigt Werke von Wim Wenders, Søren Lose, Per Bak Jensen, Erik A. Frandsen, Joachim Koester, Peter Henckel Holst, Jeremy Shaw, Miwa Yanagi, Trine Søndergaard, annika von hausswolff, Jeannette Ehlers, Astrid Kruse Jensen und Lilibeth Cuenca Rasmussen. 

Seit den Anfängen der Fotografie im 19. Jahrhundert haben die unendlichen Möglichkeiten, die dieses variable und sich stets weiterentwickelnde Medium bietet, Künstler dazu angeregt, neue Darstellungsmethoden zu finden. 

Die hier gezeigten Künstler vereint der Wunsch, mit Material und Form zu experimentieren, den Körper neu zu erfinden oder mit Maßstäben zu spielen. Ihre Werke fordern dazu auf, die Welt mit neuen Augen zu sehen.  

Die Neupräsentation der ARoS-Sammlung zeigt Fotografie sowohl als Dokumentations- als auch als Abstraktionsmedium, das uns wunderschöne Landschaften oder Bilder tiefgründiger psychologischer Überlegungen zeigt.

Kurator: Jakob Vengberg Sevel 

Jenny Holzer
For Aros (2022) 

Zu sehen ab 9. Februar 2023, Ebene 0

For ARoS (2022). ARoS 2023 © Jenny Holzer

Mit dem Werk For ARoS erweitert das Museum seine großartige Sammlung internationaler zeitgenössischer Kunst um ein bedeutendes Werk der bekannten amerikanischen Künstlerin Jenny Holzer (geb. 1950).  

For Aros (2022) besteht aus drei weißen Marmorbänken und einer bunten, fast dreieinhalb Meter hohen LED-Tafel. Auf jeder der Bänke sind zehn Texte aus Jenny Holzers bahnbrechendem Werk Truisms (1977—79) eingraviert, die von der Künstlerin in enger Zusammenarbeit mit den Kuratoren von ARoS ausgewählt wurden.  

Auf der LED-Tafel erscheinen programmierte Texte aus Holzers wichtigsten Serien. Dazu gehören Truisms, Inflammatory Essays (1979—82), Survival (1983—85), Mother and Child (1990) und Arno (1996).  

Der Erwerb dieses Kunstwerks ist für ARoS von großer Bedeutung, da Holzer, wie Cindy Sherman und Barbara Kruger zu den größten Künstlerinnen der Generation der Postmoderne gehört.  

Seit ihrem künstlerischen Durchbruch in den 70er-Jahren hat Holzer erfolgreich Diskussionen zu Themen wie Gender, Machtverhältnisse und sozialer Ungerechtigkeit in Gang gesetzt und unser kritisches Bewusstsein geschärft. In einer Welt voller leerer Textbotschaften und endloser Tweets ist Holzers bahnbrechendes Werk aktueller denn je.  

For Aros wird als Hauptwerk in der ARoS-Galerie für Installationen auf Ebene 0 zu sehen sein.

Die Feiern zum 20. Geburtstag  

5., 6. und 7. April 

2024 feiert ARoS sein zwanzigjähriges Jubiläum in den vom Architekturbüro Schmidt Hammer Lassen entworfenen Räumen in der Aros-Allee. 

Am 7. April 2004 öffnete ARoS seine Türen. Genau zwanzig Jahre später feiern wir ein rauschendes Geburtstagsfest mit Aktivitäten für Groß und Klein, Sonderführungen, einem Geburtstagskuchen, Musik und Gesang und Allem, was man an so einem Wochenende erwarten kann. 

20!

Zu Ehren der vergangenen 20 Jahre erscheint ein wunderbares, reich bebildertes Buch mit einem Rückblick auf die künstlerischen Höhepunkte und das innovative Kunstprogramm seit 2004.  

20! zeigt Höhepunkte und Favoriten aus dem großen Schatz an Ausstellungen, die vielen Menschen in den letzten beiden Jahrzehnten Freude gemacht haben.  

Daneben enthält der Band eine visuelle Anthologie der am meisten bejubelten, gefeierten und geliebten Werke, die seit 2004 von ARoS erworben oder in Auftrag gegeben wurden, oder die als Schenkung an das Haus kamen.  

Betrachtungen der Künstler und Freunde aus unserem Netzwerk sowie eine Zeittafel, auf der die wichtigsten Ereignisse unserer Reise verzeichnet sind, lassen uns mit Freude auf das kommende Kapitel von ARoS schauen.  

20! wird am 7. April publiziert, dem Geburtstag von ARoS. 

Pressefotos: 
Pressefotos können bei Nennung des Fotografen kostenlos von Dropbox heruntergeladen werden.

Weitere Informationen:

Astrid Ildor
Press and Communications Manager, ARoS 
(+45) 61 90 49 42

asil@aros.dk