Before the Fall of the Wall

Before the Fall of the Wall

Mit Werken aus der umfassenden eigenen Sammlung von Kunst der Achtzigerjahre lenkt ARoS das Augenmerk auf die kreative Explosion, die sich in der dänischen Malerei in den Jahren vor dem Mauerfall ereignete.

In diesem Jahr sind seit dem Fall der Berliner Mauer 30 Jahre vergangen. Die dramatischen Tage im November 1989 bedeuteten den Abschied von einer Welt, in der zwei entgegengesetzte Ideologien fast ein halbes Jahrhundert lang auf Kollisionskurs lagen und die Welt in andauernde Furcht vor einem alles zerstörenden Atomkrieg hüllten.

Jetzt präsentiert die Ausstellung Before the Fall of the Wall etwa 40 Werke, die in den Achtzigerjahren von tonangebenden Künstlern wie Claus Carstensen, Inge Ellegaard, Erik A. Frandsen und Christian Lemmerz geschaffen wurden. In jenem Zeitraum nahmen sie die Malerei wieder auf und pflegten die Vorstellung vom Tod der großen Erzählungen und der Kunst ohne Botschaft. Sie ließen so die revitalisierte Malerei in einem Meer von Farben und Referenzen explodieren, die in alle Richtungen zeigten.

„ARoS besitzt eine phantastische Sammlung von 80er-Kunst, die wir gern zeigen möchten. Der eiserne Vorhang ist noch nicht lange gefallen, aber wir haben die Tendenz, Geschichte zu vergessen, und daran möchten wir die Besucher mit dieser Ausstellung gern erinnern“, umreißt Museumsdirektor Erlend G. Høyersten, ARoS, die Intentionen des Museums.

Die Ausstellung zeigt auch Werke ausländischer Künstler wie Helmut Middendorf und Terry Atkinson. Im Gegensatz zur dänischen Kunstszene, die sich zu den großen weltpolitischen Spannungen apathisch verhielt, ist der Ost-West-Konflikt in einer Reihe der ausländischen Werke in der Ausstellung markant vorhanden. 

DIE ACHTZIGERJAHRE

Obwohl die Trennung in Ost und West deutlich war – mit Kommunismus und Planwirtschaft auf einer Seite und Demokratie und Kapitalismus auf der anderen – war der Westen in den Achtzigerjahren von einer langen Reihe immanenter Gegensätze geprägt. Die Zeit bot reichlich Pop und Flitter, der Musiksender MTV erschien und erlebte seine Blütezeit, und das Musikvideo brachte Popsterne in neue Höhen. In Hollywood beschäftigte man sich nostalgisch mit den Fünfzigerjahren, als die amerikanische Verbrauchskultur ernsthaft in aller Welt verbreitet und während Ronald Reagans Neoliberalismus nochmals angefeuert wurde. In scharfem Kontrast zum Vormarsch von Verbrauchs- und Popkultur gab es in jener Zeit auch die Punkbewegung, Anarchisten, Hausbesetzer und eine starke Linke, die alle, trotz großer interner Unterschiede, in Opposition zum herrschenden Kapitalismus standen.

Ausstellungsverantwortlicher: Jakob Vengberg Sevel, Museumsinspektor, ARoS.

Pressefotos können bei Nennung des Fotografen kostenlos von Dropbox heruntergeladen werd

Weitere Informationen bei:

Jakob Vengberg Sevel

Curator

T: - E: jvs@aros.dk